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Kleinspitze – by Karl Wolfsholz

(Translation below German text by Vivienne Peterson April 2017) 

Normalgröße bis zu 28cm Schulterhöhe

Endlich kommen wir zum kleinen Spitz, dem Zwerghund “par excellence” wie ihn Charles Kammerer mit Recht nennt. Er soll das verkleinarte Ebenbild des großen Spitzes sein und sich aller Vorzüge erfreuen, welcher wir an diesem mit Recht bewundern. Um richtigen Vorstellungen von vornherein vorzubeugen, stellen wir mit Stolz fest, daß der kleine Spitz ein echtdeutsches Zuchtprodukt ist.Seine Heimat ist Süd-deutschland, wo er seit längerer Zeit in Mannheim und Umgegend sowie in Stuttgart und in Württemberg überhaupt gezüchtet wurde. Noch heute sind diese Gegenden Zentralen der Zucht der Zwerghunde und von hier haben sie ihren Siegeslauf, ich möchte sagen, durch die ganze Welt genommen. Leider wander oft die besten Vertreter der Rasse für teures Geld ins Ausland, da man in vielen Züchterkreisen noch nicht so klug geworden ist, das Beste der Zucht im Lande zu behalten. Eine Haupstütze der deutschen Kleinspitz zucht sind die Landesfachgruppen Württemberg, Baden und die Pfalz sowie die Landesfachgruppe Hessen-Nassau (Frankfurt am Main) unseres Vereins.

Der kleine Spitz stammt natürlich vom großen Spitz ab und ist durch Inzucht bezw. Inzestzucht von besonders kleinen und feingliederigen Spitzen allmählich erzüchtet worden.

Der kleine Spitz ist ein allerliebster, sehr munterer, drolliger kleiner Geselle. Es ist wirklich nett, seinem Treiben auf Spaziergängen zuzusehen, wie der putzige Kerl stets vergnügt umhertollt, wie ihm kein Weg zu weit ist, und er, der winzige kleinen Hund, die allergrößten Hunde anbellt, welche, ob dieser Frechheit des kleinen Knirpses höchst erstaunt, sich dies ruhig gefallen lassen und es unter ihrer Würde finden, den kleinen kläffenden Frechdachs zur Ordnung zu rufen. Wie er den schnell dahinsausenden Radfahrer auf weite Strecken verfolgt, und dann zu seinem Herrn züruckkehrt, als habe er eine große Tat vollbracht. Wer den Hund einmal sein Eigen genannt hat, wird immer wieder das Verlangen haben, Kleinspitze zu besitzen.

Die Zucht des Kleinspitzes hat eine große Zukunft. Viel ist schon erreicht, aber noch mehr muß erreicht werden, und der verständnisvolle Züchter weiß, daß er im Streben nach Kleinheit nicht den Typ dem guten Knochenbau und dem Temperament des Spitzes zum Opfer bringen darf. Vor allem muß der Kleinspitz kurz und gedrungen, quadratisch gebaut sein, eine reiche gute Behaarung, auch an der Rute und dem sogenannten Kragen, sehr kleine, fein behaarte, engstehende Oehrchen und eine gute festanliegende, nicht offengetragene Ringelrute haben, die beinahe die haarspitzen der Mähne berühren soll. Die Rute soll also genügend lang sein, was bei vielen Kleinspitzen nicht der Fall ist. Das Gangwerk soll in bester Ordnung sein und der Hund auf seinen vier Läufen wie auf kleinen Säulen stehen.

Wie beim großen Spitze, so sind auch bei dem Kleinspitz all Farbenschläge erlaubt, was schon immer der Fall war. Am besten durchgezüchtet ist der schwarze Kleinspitz. Im Volksmunde ist er als Mannheimer Spitz allgemein bekannt. Wir begegnen auf Ausstellungen ganz trefflichen Vertreten dieser Haarvarietät.

Daneben sind die braunen Kleinspitze zu nennen, vom hellsten hellbraun bis zum schönen satten schokoladebraun, ein Inzuchtprodukt der schwarzen Kleinspitze, die als Rückschlag (Atavismus) selbst in Würfen wiederkehren, von denen beide Elterntiere reinschwarze Kleinspitze sind. Allerliebst sind auch die Zwerg-Wolfsspitze nur schade, daß man ihnene verhältnismäßig sehr wenig begegnet. Auch die fuchsroten und die stahlblauen Kleinspitze haben von jeher ihre Liebhaber gefunden, ebenso die orangefarbenen und gescheckten. Am schönsten und eldesten aber ist zweifellos der reinweiße Kleinspitz, der seit einer Reihe von Jahren mit Glück gezuchtet wird. Alles, was von dem großen weißen Spitz gesagt ist, gilt nur noch in erhöhtem Maße für den weißen Kleinspitz. Längere Zeit wollte es nicht recht gelingen, so kleine weiße Spitze zu zuchten, wie dieselben in Schwarz schon geraume Zeit existierten. Aber nun hat man auch wirklich kleine typische Kleinspitze in Weiß, von denen gute Nachtzucht vorhanden ist, sodaß diese schwierige Frage wohl nunmehr zur Lösung gebracht ist. Auf den Spezialausstellungen und -Schauen der Rasse sind seit jahren wirklich schöne Exemplare weißer Kleinspitze erschienen, die allgemeine Anerkennung gefunden haben. Immer aber ist zu beachten, daß dem Streben nach Kleinheit nicht Typ und Temperament geopfert werden dürfen. Apfelköpfe, zu große, weit auseinanderstehende Ohren, runde volle Augen, langer Rücken, schlechter Stand, kurze Ruten, denenoft der charakteristiche Ringel fehlt, sowie dünne schlechte wellige Behaarung sind schwere Fehler bei Kleinspitzen wie bei ihren großen Vettern; sie werden durch  Zierlichkeit der Figur aufgewogen.

Chapter VIII of Der deutsche Spitz in Wort und Bild (2nd edition 1954) 

Herausgegeben vom Verein für Deutsche Spitze – Karl Wolfsholz (1st edition 1905)

Translation to English:

Normal size up to 28cm shoulder height (withers) 

Finally, we come to the little Spitz, the miniature dog "par excellence" as Charles Kammerer rightly calls it. It is supposed to be the diminutive image of the great Spitz, and to enjoy all the privileges which we rightly admire in this. In order to prevent wrong ideas from the start, we are proud to note that the small Spitz is a genuine German breed product. His home country is South Germany, where he has been bred for some time in Mannheim and the surrounding area as well as in Stuttgart and Wurttemberg. Even today, these districts are centers of the breeding of miniature dogs and from here their victories, I would like to say, have been taken through the whole world. Unfortunately, the best representatives of the breed often go abroad for lots of money, so many breeders have not yet made the best of breeding in the country. Main supporters of the German Kleinspitz breeders are the Landesfachgruppen (branches of regional groups/clubs) Wuerttemberg, Baden and the Palatinate as well as the Landesfachgruppe Hessen-Nassau (Frankfurt / Main) of our association.

The small Spitz is, of course, derived from the great Spitz, and is characterized by inbreeding. Particularly small and fine-limbed Spitzes have been gradually bred by (incest) inbreeding.

The small Spitz is a very nice, very lively, amusing little companion.  It is really nice to watch his hustle and bustle on strolls, as the clever fellow always enjoys walking about, no walk is too far for him, and he, the tiny little dog, barks at the biggest dogs, which are very astonished at the insolence of the little urchin, but they remain calm, as they find it beneath their dignity to call the small, yelping cheeky rascal to order. He quickly pursues the cyclist for a long distance, and then returns to his master as if he had done a great deed. Who once calls the dog his own will always have the desire to own a Kleinspitz.

The breeding of the Kleinspitz has a great future. Much has already been achieved, but still more must be achieved, and the understanding breeder knows that the pursuit of smallness must not sacrifice the type of the good bone structure and the temperament of the Spitz. Above all, the Kleinspitz must be short and compact, built squarely, have a rich, good coat, also on the tail and the so-called collar, very small, fine-haired, relatively close little ears and a good firmly lying, not openly supported curled tail, which almost touches the hair tips of the mane. The tail should therefore be sufficiently long, which is not the case with many Kleinspitzes. The gait should be in perfect order, and the dog should stand on its four legs as if on small columns.

As with the large Spitz, so also with the Kleinspitz all colors are allowed, which has always been the case. The best quality breeding is found in the black Kleinspitz. It is commonly known as the Mannheimer Spitz. We find quite excellent representatives of this color variety.

 

In addition, there are brown Kleinspitzes, from the brightest light brown to the beautiful rich chocolate brown, a product of inbreeding black Kleinspitzes, which reappear of their own accord through reversion (Atavism) in litters, of which both parents are pure black Kleinspitz. The miniature-Wolfsspitzes are also charming it is a pity comparatively few are encountered.  Also the fox-red and the steel-blue Kleinspitzes have always found their fanciers, as well as the orange-colored and pied. The most beautiful and eldest, however, is undoubtedly the pure white Kleinspitz, which has been bred with luck for a number of years. All that is said of the great white Spitz applies to an even greater extent for the white Kleinspitz. For a long time it was not quite possible to breed such a small white Spitz, as is the case in black which already existed for some time. But now we have a very small, typical Kleinspitzes in white, of which there are good offspring, so this difficult question is now solved. At special exhibitions and shows of the breed really beautiful examples of white Kleinspitz have appeared for years, which have found universal recognition. It is, however, always to be borne in mind that the temptation for smallness must not be sacrificed to type and temperament. Apple heads, too big, widely spread ears, completely round eyes, long back, bad condition, short tails, often lacking the characteristic curl, as well as thin, poor, wavy hair are serious faults in Kleinspitz just as with their great cousins; they are assessed by the daintiness of the figure.

Chapter VIII of The German Spitz in Words and Pictures (2nd edition 1954)
Note – 1st edition 1905 by Karl Wolfsholz

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